Presse

Stimmen zu Peter Mollet

 

Brüchigkeit und Verfallsspuren, Verwischung und Zersetzung sind Faktoren, aus denen Mollet seine „Welten“ zusammenfügt: Alten Verletzungen setzt er Neues, der Oberflächlichkeit Tiefe entgegen. Diese Bilder leben ein subtil-vitales und dichtes Eigenleben. Aber, obwohl auch die Schriften der meisten collagierten Zeitungs- und Brieftexte nicht entzifferbar sind, sondern nur spiegelschriftlich durchscheinen, erschöpfen sich Mollets Arbeiten nicht in hermetischer Selbstgenügsamkeit: Die Landschaften aus Papierfetzen setzen die Vision distanzierter Konzentration gegen Hektik und grelle Überladenheit, Organisches – Samen, Baumformen – erscheint als schön, aber vergangen.

Christina Weiss, Publizistin und Professorin, Kulturstaatsministerin a.D., Berlin

 

Peter E. Mollets Collagen bedeuten den geglückten Versuch, die auseinandergefallene Welt noch einmal zusammenzusetzen: auf der einen Seite das lärmende Fest, der grelle Jahrmarkt, die Körperlichkeit, auf der anderen der unübersehbare Riss, die Trauer, die Agonie des Schönen. Sein riskantes Spiel mit diesen Elementen zeigt sowohl ihre Zerrissenheit wie die Einheit unserer Wahrnehmung – ohne sich je einer falschen, versöhnlichen Synthese auszuliefern. Wenn es wahr ist, dass nur der Kampf gegen die falschen Synthesen die Anstrengung lohnt, dann tragen Mollets Bilder auf unmittelbare Weise zu dieser großen Arbeit bei.

Michael Krüger, Akzente, München

 

Die Arbeiten von Peter E. Mollet faszinieren durch ihre farbliche Dezenz ebenso wie durch ihre poetische Substanz. Der Kompliziertheit der Collage-Technik entspricht die atmosphärische Struktur der fertigen Bilder; das heißt, die Akkuratesse und Präzision, die sich der Künstler beim Herstellen abnötigt, tragen unmittelbar zur Sensibilisierung des Bildvokabulars bei, eines Vokabulars der zarten Stimmungen und sanften Klänge, die die Phantasie des Betrachters aufs Liebenswüdigste zum Träumen einladen. Unter den Assoziationen, die sich einstellen, sind ferne Erinnerungen an die Höhlenmalereien von Lascaux und Altamira, aber auch spontane Eindrücke einer sehr privaten, unsentimentalen und ungegenständlichen Neoromantik, einer Sehnsucht nach Schönheit, die sich im Detail der Farbnuancen und Formbrechungen, auch im Rückzug auf das kleine, kleinodhafte Format Befriedigung verschafft.

Hans Joachim Schyle, Kölner Stadtanzeiger, Köln

 

In den Ausstellungsräumen des Architektenstudios Krausz-Watrin zeigt Herr Peter E. Mollet 30 Bilder. Es sind Collagen, die alle in ihren formalen und technischen Bearbeitungen beweisen, dass Techniken dieser Art kein Puzzlespiel mit farbigen Papierfetzen sein können. Ihre gepflegte und schöne Farbigkeit, sowie die technische Sorgfalt bei der Verarbeitung, lassen oft die Hände der Beschauer die Oberfläche abtasten. Damit hat P.M. die Freiheit zur künstlerischen Aussage gefunden.

Prof. Heinrich Hussmann, Kunst-Hochschule Köln